Im Grunde ist AfroCubism das, was Nick Gold bereits 1997 vorhatte. Schon  damals wollte er Musiker aus Kuba und Mali zusammenbringen, was jedoch  daran scheiterte, dass die Musiker aus Mali keine Einreisegenehmigung  für Kuba bekamen. So entstand der Buena Vista Social Club, der Rest ist  Geschichte.
13 Jahre später wurde nun das umgesetzt, was urspünglich einmal geplant  war und die Besetzungsliste könnte hochkarätiger nicht sein, zumindest  was den Anteil aus Mali angeht. Da wären u.a. Toumani Diabaté an der  Kora, Bassekou Kouyate an Ngoni und Ngoni Ba, Lassana Diabate am  Balafon, Djelimady Tounkara an der Gitarre und schließlich Sänger Kasse  Mady Diabate. Die kubanische Seite ist vor allem durch Sänger und  Gitarrist Eliades Ochoa vertreten. Zusammen mit Kasse Mady Diabate singt  er das Stück Al vaiven de mi carreta , ein bekanntes kubanisches  Guajira Stück, das als erstes für das Album eingespielt wurde und somit  auch als Initialstück dient und auch die Verbindung zwischen Kuba und  Mali aufzeigt, denn Kasse Mady Diabate sang in den 1970er Jahren bei  National Badema, einer Band, deren Mitglieder zuvor einige Jahre in Kuba  verbachten.
Bassekou Kouyate und Djelimady Tounkara gehören zu den Musikern, die  schon 1997 hätten mit dabei sein sollen. Ihr großartiges Zusammenspiel  ist sicher eines der herausragenden Elemente dieses Albums, was man sehr  gut im Stück Karamo nachhören kann. Ebenfalls unverzichtbar auf diesem Album ist selbstverständlich Toumani Diabate und dessen Koraspiel. Jarabi,  ein bekanntes Griot Stück aus der Manding Tradition ist eines der  Highlights auf diesem Album. Toumani Diabate spielte dieses Stück schon  für sein Debütalbum Kaira als Solostück ein, hier wird es um kubanische Rhythmen und vor allem Kasse Madys Gesang erweitert. Das gilt auch für Mariama,  ebenfalls ein altes Stück aus Mali, bei dem aber Bassekou Kouyates  Ngoni und Eliades Ochoas Gitarre im Vordergrund stehen. Ein weiteres  Griot Stück, unter das kubanische Rhythmen gelegt wurden, ist Kasse  Madys Benséma, bei dem auch einmal mehr Toumani Diabate mit  perlenden Koraklängen zu überzeugen weiß. Ganz am Ende gibt es dann  tatsächlich noch Guantanamera hier als Trio bestehend aus Ngoni,  Kora und Gitarre. Die bekannte und allzu offensichtliche Melodie steht  hier aber mehr im Hintergrund, was allerdings durchaus angenehm ist und  dieses durch und durch großartige Album somit nicht besser beschließen  könnte.
(World Circuit / 2010)
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