
Acoustic Africa liegt also nun als CD/DVD Set vor, schön verpackt im hochformatigen Digipak, wobei die Aufnahmen der CD und der DVD vom selben Auftritt stammen. Leider wird auf beiden Tonträgern das Publikum zwischen den einzelnen Songs immer aus- und wieder eingeblendet, was den Flow des Konzertes doch etwas stört. Warum die Übergänge nicht fließend gestaltet wurden, bleibt ein Rätsel, zumal es ja nicht das erste Livealbum auf Contre Jour ist. Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass manche Kameraeinstellung auf der DVD arg flackert, was nicht gerade angenehm ist und das eigentlich hätte auffallen müssen. Der Sound ist allerdings sehr gut und die Songauswahl durchweg hochkarätig. 3 der 4 Afel Bocoum Songs sind bislang sogar nur hier vertreten, was ein zusätzlicher Pluspunkt ist. Die Anteile an diesem Projekt sind gerecht verteilt, so darf jeder der Musiker jeweils 4 seiner Songs präsentieren (jeweils 3 auf der CD) und am Ende gibt es 2 Zugaben, an denen dann alle Musiker beteiligt sind. Zunächst das eigens für dieses Projekt geschriebene Malizim, das zeigt, dass auch eine geographische Distanz kein unüberwindbares Hindernis darstellt. Obwohl hier 2 völlig unterschiedliche Kulurkreise vertreten sind, funktioniert das Zusammenspiel der Beteiligten ganz ausgezeichnet. Ganz zum Schluss gibt es noch den kenianischen Popklassiker Maleika, der in der Vergangenheit des öfteren gecovert wurde (u. a. von Miriam Makeba) und hierzulande wohl dank der schlagerhaften Version von Boney M bekannt sein dürfte. Dagegen wirkt diese rollende Acoustic Africa Version fast schon wie eine späte Rache an Frank Farian, der diesen Song damals nicht schlimmer hätte verhunzen können.
Auch wenn es den ein oder anderen Kritikpunkt gibt, so handelt es sich bei Acoustic Africa dennoch um ein absolut empfehlenswertes Album. Abgesehen davon darf man natürlich auch nicht vergessen, dass das sympathische Contre Jour Label sicher nur über ein begrenztes Budget verfügt. Musikalisch ist das Ganze erwartungsgemäß sowieso über jeden Zweifel erhaben und es bleibt zu hoffen, dass dieses Projekt eine Fortsetzung finden wird.
(Contre Jour / 2011)
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