Freitag, 3. Juli 2009
Rokia Traoré live in Karlsruhe (02.07.2009)
Zugegeben, ich habe es mir im Vorfeld schon ein paar Takte ruhiger  vorgestellt, zumal die 4 Alben ja auch meist eher zurückhaltend sind.  Auf der Bühne befanden sich lediglich Schlagzeug, Bass und Gitarre, am  Rand waren noch 3 oder 4 Ngonis aufgebart. Kurz vor Beginn kam noch der  Veranstalter auf die Bühne und bat die sitzenden Gäste, sich doch nach  hinten und an die Seite zurückzuziehen, damit vor der Bühne ausreichend  Platz zum tanzen bleibt. Gut so, denn es zeigte sich schnell, dass Rokia  Raoré live sagen wir mal deutlich schwungvoller zu Werke geht. Und  dabei erweist sie sich nicht nur als ausgezeichnete Sängerin und  Songschreiberin sondern auch als fabelhafte Tänzerin, wenn sie nicht  gerade hinter der beinahe überdimensional wirkenden Gretsch Gitarre  verschwindet. Diese kam jedoch leider nur einmal beim Übersong Dounia  zum Einsatz, das hier nicht wie auf dem Album den Anfang machte,  sondern mehr in der Mitte des Konzertes gespielt wurde und das am Ende  noch heftiger geriet, als man es vom Album her kannte. Immer wieder zum  in die Knie gehen. Auch sonst wurde das Hauptmerkmal auf das aktuelle  Album Tchamantché gelegt, aus dem einige Stücke gespielt wurden, darunter Aimer, Zen und natürlich zu Ehren von Billie Holiday, nach eigenem Bekunden eine ihrer Lieblingskünstlerinnen, die Gershwin Komposition The Man I Love. Vor dem abschließenden Stück Tounka  gab es noch eine Ansage zu Migration und dem Reichtum Afrikas, der  völlig falsch verteilt ist. Nach einer Stunde war der offizielle Teil  dann zu Ende doch es folgte eine gut halbstündige Zugabe mit  Bandvorstellung, bei der vor allem der Bassist, der schon während des  ganzen Abends für funkige Akzente sorgte, als warer Könner erwies und  hier nun wie entfesselt spielte. Angespielt wurde auch Fela Kutis Lady und Miriam Makebas Pata Pata  und am Ende gab es stehende Ovationen und nicht enden woller Beifall  des Publikums, der die Band schließlich für eine weitere Zugabe auf die  Bühne zurück holte. Im Zelt herrschten mittlerwiele subtropische  Verhältnisse, und das lag sicher nicht nur an den sommerlichen  Abendtemperaturen.
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