Mit einiger Verspätung wurde hierzulande nun auch das aktuelle Album 
Phola  von Hugh Masekela, der Anfang April seinen 70. Geburtstag feierte,  veröffentlicht. Ein Alterswerk, wie man nach dem ersten Hördurchgang  meinen könnte. Weitestgehend entspannt und zurückgelehnt wird da  musiziert und irgendwie fehlten mir zunächst einmal die Ecken und  Kanten. Nur 2 der 9 neuen Stücke sind Instrumentals, bei den restlichen  Soings weiß Masekela mit seiner raspeligen Stimmen durchaus zu  überzeugen, doch letztendlich ist es einmal mehr sein fantastisches  Spiel auf dem Flügelhorn, das hier voll und ganz zu überzeugen weiß.  Hier und da erklingen aus dem Hintergrund Keyboardklänge aus längst  vergangenen Zeiten, auf die ich auch gerne verzichtet hätte, aber am  Ende überwiegt nach mehrmaligem Hören doch der positive Gesamteindruck.  Dabei zählen auch 4 superbe Kompositionen, die quasi den Rahmen dieses  Albums bilden. Das politisch angehauchte 
Bring It Back Home und das autobiographische 
Sonnyboy  überzeugen neben wunderbaren Melodien und großartigem Flügelhornspiel  eben auch durch Masekelas vom Alter gegerbten Stimme. Beide Stücke haben  etwas episch Anmutendes das sich zum Ende hin steigert was bei 
Sonnyboy sogar im Einsatz einer E-Gitarre gipfelt. Das luftig lockere 
Weather,  das vermutlich auch etwas mit dem Klimawandel zu tun hat, zeigt die  andere Seite des Albums und präsentiert, wie an andereen Stellen auch,  wunderbaren Chorgesang. Das epische und tranceartige 
Hunger am  Ende des Albums fasst noch einmal die ganze Klasse Masekelas zusammen.  Anhand diverser afrikanischer Percussion wird eine in den Bann ziehende  Polyrhythmik erzeugt auf deren Basis Masekela knapp 9 Minuten lang  sowohl gesanglich als auch auf dem Flügelhorn zu überzeugen weiß. 
Die beiden Instrumentalstücke sind 
Moz, eine Reminiszenz an den Hit 
Gracing In The Grass aus dem Jahre 1968, dessen Produzent Stewart Levine hier an der Klarinette zu hören ist und Jon Luciens 
The Joke Of Life, mit dem er bereits 1985 einen Hit landen konnte.
Am Ende ist 
Phola doch ein gelungenes sagen wir mal Spätwerk, dem  es hier und da ein bisschen an Schärfe fehlt, was aber durch den guten  Gesamteindruck wieder wett gemacht wird, wozu vor allem Masekelas  phantastisches Trompetenspiel beiträgt. Im Vergleich zum hierzulande  zeitgleich neu veröffentlichen 1992er Album 
Beatin' Around De Bush ist 
Phola  zumindest klangtechnisch überlegen, wenngleich auch jenes Album trotz  seines bisweilen allzu zeitgeistigen frühen 90er Sounds durchaus  empfehlenswert ist.
 
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