"A few notes where each one has the strength to reach out and touch  you. They're present in all kinds of popular music everywhere in the  world, they resound in people's hearts. There's also a particular way to  play them and join them together."
Richard Bona
Richard Bonas Beschreibung des Blues ist mehr als passend für dieses  Album. Ohne diese Eklärung könnte der Titel durchaus in die Irre führen,  denn wer hier 10 klassische 12-Takter erwartet, liegt falsch.  Allenfalls Yara's Blues bietet klassischen Blues, zumal es auch auf Englisch gesugen wird, obwohl Bona den Text zunächst in Douala verfasste. The Ten Shades Of Blues  erforscht vielmehr unterschiedliche Auffassungen des Blues  verschiedener Kulturen. Nach eigener Aussage präsentiert das Album also  10 Arten den Blues zu spielen. Als Grundlage dient dazu der geschmeidige  Bona Sound, der sich aus Jazz, Soul, Funk und den Rhythmen seiner  Heimat Kamerun zusammensetzt. Ein perfektes Fundament für Bonas Projekt,  dass mit dem indisch beeinflussten Shiva Mantra beginnt. Ein  afroinidsches Klanggemälde, bei dem neben diversen Trommeln wie  Mridangam und Tabla auch eine Sitar zum Einsatz kommt. Den Gesang  übernehmen neben Bona Shankar Mahadevan und Nandini Srikar. Das Stück  ist eine Beschwörung der Göttin Shiva und wurde in Bombay, Neu Delhi und  Madras mit Musikern aufgenommen, die Bona auf seinen vorangegangenen  Tourneen getroffen hat. Ganz anders ist dagegen das urbane Soul Stück Good Times, bei dem Frank McComb den Gesang übernommen hat und für den Bona auch schon Bass gespielt hat. Ein weiteres Highlight ist Kurumalete,  das in seiner Polyrhythmik an senegalesischen Mbalax erinnert. Das  Stück handelt davon, dass man sich nicht zu sehr hinter seinem Glauben  verstecken sollte. Ebenfalls eine neue musikalische Nuance in Bonas  Kosmos bietet African Cowboy, dessen Titel hält, was er  verspricht. Stilistisch kann man es als Afro Country bezeichnen,  inklusive Banjo und Geige, wobei das Banjo auch in Kamerun verbreitet  ist. Der African Cowboy ist Bona selbst, der auch ein Faible für Country  Musik hat. Dem seiner Frau gewidmeten Yara's Blues kommt Bona schließlich der klassischen Vorstellung von Blues am nächsten, inklusive Bluesharp und Hammond Orgel. 
Trotz seiner Vielschichtigkeit wirken Bonas Ten Shades Of Blues  zu keiner Zeit beliebig sondern bilden ein homogens Ganzes, das von  Bonas samtweicher Stimme und seinem markanten Bassspiel zusammengehalten  wird. Bei oberflächlicher Betrachtung könnte man seine Musik als Easy  Listening abtun, unter der Oberfläche brodelt es jedoch spürbar. Auf  höchstem Niveau gelingt ihm somit sein vielleicht bislang bestes Album.
( Wrasse Records / 2009)
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