2006 war Chimurenga Soul eines jener Alben, die einen  unweigerlich in ihren Bann zogen. In z.T. episch ausufernden, in Jazz  und Soul gebetteten Songs gelang Netsayi ein ganz erstaunliches und  außergewöhnliches Debütalbum. 2 Jahre später ist davon nicht mehr viel  übrig geblieben. Monkeys' Wedding markiert eine völlige  Kehrtwende und präsentiert größenteils kurze und eingänge und vor allem  am Pop orientierte Stücke. Einzig ihr markantes Songwriting ist quasi  als Vistienkarte übrig geblieben und sorgt für die nötigen Ecken und  Kanten. Und wenn sich der erste Schreck gelegt hat, wird man schnell  feststellen, dass sich diese konsequente Weiterentwicklung mehr als  gelohnt hat. Die einzelnen Stücke sprühen nur so vor Einfallsreichtum  und mit jedem Hören entdeckt mam neue Nuancen, die zuvor noch nicht  aufgefallen waren. Allein für Kleinode wie Toy Soldiers oder Money Drum muss man dieses Album schon lieben, aber auch die ätzende Abrechnung mit falschen Freunden in Weaves And Magazines oder das witzige Top Cop,  das traditionelle Mbira Klänge auf die E-Gitarre überträgt, wie dies  Thomas Mapfumo schon in den 70er Jahren perfektionisiert hat. Dazwischen  gibt es ein wunderbares A-Capella Stück namens Ishe Komberera, das einzige Stück, das sie in ihrer Muttersprache Shona singt und eine Coverversion von Gilberto Gils Queremos Saber. Auch ruhigere Stücke wie Teenagers, ein nostalgischer aber nicht sentimentaler Blick zurück in die Jugendzeit in Harare oder das wunderbare Jacarandes  ganz am Ende, bei dem sie nur noch von einem Piano und einer Trompete  begleitet wird, reihen sich perfekt ein in Dutzend hervorragender Songs.  Diese sind in eigentständige Arrangements gepackt, die klanglich  ziwschen Simbabwe und dem Rest der Welt pendeln. Dabei schreckt Netsayi  auch nicht vor programmierten Beats und antiquierten 80er Jahre  Keyboards zurück, sondern kombiniert diese mit Percussion, Gitarren,  Townshipgesängen und vielem mehr. 
Unterm Strich geht Monkeys' Wedding der Gefahr sich zu  wiederholen konsequent aus dem Weg und sorgt somit sicher für eine der  Überraschungen des Jahres, zumindest wenn man den Vorgänger kennt.  Nichtsdesotrotz muss sich das Album in keinster Weise vor dem  großartigen Debüt verstecken.
(World Connection / 2009)
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