Mit etwas Verspätung wurde nun auch dieses Live CD/DVD Package
hierzulande veröffentlicht, wobei die CD hier tatsächlich relativ
überflüssig ist, da auf beiden Tonträgern das gleiche Konzert zu hören
ist, jedoch mit dem Unterschied, dass bei einer Gesamtlänge von 86
Minuten auf der CD die Ansagen und auch die Musik an 2 Stellen gekürzt
werden mussten. Die DVD hingegen ist was Klang und Bildführung angeht
absolut vorbildlich. Zu sehen und hören gibt es einen Mitschnitt aus dem
Jahr 2004 aus dem Londoner Barbican Centre. Das Konzert fand ihm Rahmen
der Black President - The Art & Legacy of Fela Kuti Reihe
statt und war gleichzeitig eine Art Feier zu Dibangos 71stem Geburtstag,
die zusammen mit seiner Maraboutik Big Band und diversen Gästen
zelebriert wurde.
Das Konzert beginnt mit Wambele, einem heißen Gebräu aus Jazz und
Afrobeat und Dibangos unnachahmlichen Spiel auf Alt- und Sopransaxophon
sowie zweier Chorsängerinnen. Soma Loba, auf der CD deutlich
gekürzt, schaltet einen Gang zurück und präsentiert als ersten Gast den
Senegalesen Baaba Maal am Mikrophon, der zusätzlich noch von einem
Koraspieler unterstützt wird. Neben Eigenkompositionen und Klassikern
aus seinem Repertoire erklingen aber auch Jazzstandards wie Summertime oder Midnight sun in "afrikanisierten" Versionen, auf denen Dibango auch als Marimbavirtuose glänzen darf. Big Blow ist dann die große Verneigung vor Fela Kuti, ein Afrobeatstück auf dem sich Dibango aufregende Duelle mit Saxophon Legende Courtney Pine leistet. Beim ruhigeren Cherie
betritt abermals Baaba Maal, der das Stück auch geschrieben hat, die
Bühne. Dibangos Landsmännin Coco Mbassi präsentiert ihr zusammen mit
Richard Bona geschriebenes Dube, das nur mit Akustikgitarre und Saxophon auskommt, bevor mit Soul Makossa der vermutlich größte Hit zum Besten gegeben wird. Beim abschließende Aye Africa
kommen dann noch einmal alle Gäste auf die Bühne und sorgen beim
Publikum für stehende Ovationen. Das große Finale des Stücks wurde auf
der CD wiederum weggelassen.
Lion of Africa bietet ein aufregendes und vitales Konzert, das leider viel zu früh zu Ende ist. Kaum zu glauben, dass Dibango
damals schon 71 Jahre alt war, man sieht es ihm keinen Augenblick lang
an. Und so bleibt zu hoffen, dass er sein Saxophon noch nicht so schnell
an den Nagel hängen wird.
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