Die in Illinois geborene Diplomatentochter mit Wurzeln in Uganda und  Ruanda erlebte dank der Beschäftigung der Eltern bei der WHO viele  Ortswechsel und lernte somit bereits in jungen Jahren eine breite  Palette an Kulturen und Musiktraditionen kennen. Sie lebte in Sambia,  Kenia und Tansania und feierte erste Erfolge am African Globe Theater,  ehe sie nach New York zog um u.a mit Roy Hargrove oder Lionel Loueke zu  arbeiten. Sie nahm am Projekt "HipHop for Respect" teil und engagierte  sich somit gegen die Brutalität amerikanischer Polizisten. Dank dieses  Engagements verschaffte sie sich eine größere Aufmerksamkeit als  Sängerin und stand u.a  bei einer Neujahrsfeier des Blue Note Jazz Clubs  zusammen mit Cassandra Wilson auf der Bühne und ging auf eine  Konzerttour, die sie durch 15 afrikanische Länder führte. Ganz nebenbei  schloss sie auch noch ein Kunststudium ab. Im Jahr 2003 erschien  schließlich ihr Debütalbum Eternal Motive.
Ihre Musik bezeichnet sie selbst als "Holistic New African Soul-Jazz", und wenn man sich ihr aktuelles und zweites Album Red soil in my eyes  anhört wird man feststellen, dass diese Beschreibung sehr treffend ist.  Dabei überzeugt sie nicht nur mit ihrer facettenreichen Stimme sondern  auch mit der musikalischen Umsetzung basierend auf Jazz kombiniert mit  jeder Menge Soul. Mit Ausnahme von eine paar Percussion verzichtet sie  zwar auf den Einsatz traditioneller Instrumente, dennoch verfügt das  Album über jede Menge afrikanischem Kolorit. Am Anfang steht das  eingängige Ingele, das mit seiner einprägsamen Melodie durchaus Popqualitäten besitzt. Das balladeske Circles überzeugt dagegen mit wundersamen Chorgesang während Quietly  durch den Einsatz von Streichern orientalisches Flair verbreitet. Das  atmosphärische Titelstück beschreibt die Schönheit ihrer eigentlichen  Heimat in Ostafrika, den Nil, die grünen Savannen und natürlich die rote  Erde aber auch den Schmerz über die Geschehnisse in der jüngeren  Vergangenheit. Ein weiteres Highlight ist das Zentral gelegene African Lady, ein Afrobeat Stück, das im Refrain ausgerechnet Fela Kutis Lady  zitiert, einem Stück, das u.a. dafür verantwortlich ist, das Fela des  öfteren ein Machoimage und Chauvinismus vorgeworfen wurde. Ohne an dieser  Stelle genauer auf die Vorlage einzugehen, führt Somi den Text auf ihre  ganz eigene Art und Weise weiter, indem sie die afrikanischen Männer  dazu auffordert, ihre Frauen gefälligst auch wie Ladys bzw. Königinnen  zu behandeln.
Ganz am Ende des Albums steht schließlich das gespenstische Remembrance,  ein musikalisches Mahnmal, das den Völkermord in Ruanda zum Thema hat  und sowohl den Opfern als auch den Überlebenden gewidmet ist.
Auf die Frage, was für sie, die viel herumgekommen ist, eigentlich  Heimat ist, antwortete Somi weise: "Ich gehe nach Hause, wenn ich  singe.". Bleibt zu hoffen, dass Somi noch sehr oft nach Hause gehen  wird, denn Red soil in my eyes ist ein exzellentes Album geworden.
(World Village / 2007)
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